Inworld

© Michael Mastrototaro | Bildrecht, 2012

Ausgangspunkt für die Anaglyphenbilder waren Framegrabs aus dem Computerspiel SECOND LIFE, einer Online-Welt, deren Nutzer ihre eigene virtuelle Welt konstruieren können. Das Besondere an dem Spiel ist, dass die Betreiber des Online-Spiels (Linden Lab) der individuellen Gestaltung keine Grenzen setzen. Eine Welt entsteht allein durch die Kreativität ihrer Nutzer.
Die Bilderserie INWORLD, deren Titel sich auf die Bezeichnung auf der Gaming-Oberfläche von Second Life bezieht, versetzt eine virtuelle Welt über Anaglyphenbilder als 3D in den realen Raum. Es visualisiert Tiefe und Raum und offenbart so die Dimensionalität des Hyperraums des Spiels außerhalb des virtuellen Interfaces.
Auf den ersten Blick wirken die Bilder verschwommen: Das Anaglyphenbild besteht aus zwei stereoskopischen Halbbildern. Erst nach dem Aufsetzen einer speziellen Anaglyphenbrille, die die beiden komplementär eingefärbten Halbrahmen verschmelzen lässt, entsteht der Eindruck eines dreidimensionalen Raumes. Die „Deep Vision“-Technologie, die Ende der 1970er Jahre von Stephen Gibson patentiert wurde, wird heute noch häufig zum Betrachten von Anaglyphenbildern verwendet. Die beiden Brillen sind mit roter (rechts) oder cyanfarbener (links) Folie überzogen. Cyan besteht zu gleichen Teilen aus Blau und Grün und ermöglicht eine bessere Darstellung echter Farben als die bisher verwendeten Farben Rot und Grün bzw. Rot und Blau.